Historie

80 Jahre Wolfbuschschule

1936 ist das Jahr der ersten Olympischen Spiele in Berlin und das Gründungsjahr der Wolfbuschschule, der ersten überkonfessionellen „Volksschule“ Stuttgarts. Vorerst benannt wird sie nach Hans Schemm, dem gerade bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommenen Begründer und Leiter des NS-Lehrerbundes und bayerischen Kultusminister seit 1933.

Im Krieg wird die Wolfbuschschule erst Gauküche, dann 1944 Kriegslazarett und schließlich durch Fliegerbomben schwer beschädigt.

Lazarett bleibt sie bis zur Gründung der Bundesrepublik, in der sie als „Neue Schule“ 1949 den Lehrbetrieb wieder aufnimmt. Zu Beginn der 50er Jahre erreicht die Schule mit 24 Klassen und 1268 Schülern ihren bisherigen Höchststand. Während der Grippeepidemie in Stuttgart 1952 wird die Schule erneut zum Notkrankenhaus.

Die hohen Schülerzahlen und die Erschließung neuer Wohngebiete führen zur Ausgründung weiterer Schulen in der Region: 1956 der Rappachschule und später der Seelachschule, dann 1960 der Realschule Weilimdorf und der Engelbergschule. 1962 wurde in einem – inzwischen abgerissenen – Pavillon u.a. ein Sonderschulzug für lernbehinderte Kinder untergebracht. Erst mit dem Bau der Reisachschule 1967 mindert sich der Druck der hohen Schülerzahlen, und seit 1975 sind mit der Eröffnung des Gymnasiums in Weilimdorf alle allgemeinbildenden Schularten vertreten. In den 70er Jahren sinken die Schülerzahlen und etliche Modellprojekte finden Platz in der Wolfbuschschule, darunter ein Schulkindergarten, ein Sonderschulkindergarten für Sprech- und Hörbehinderte, die Erprobung der Fünftagewoche und von Grundschulenglisch in den Klassen drei und vier. Nach und nach werden die Hauptschüler an die Reisachschule verlagert, und 1982 ist die Wolfbuschschule eine reine Grundschule, 1986 mit 460 Schülern die zweitgrößte Stuttgarts. 1992 wurde der Neubau eingeweiht, 1998 die neue Turnhalle. In jenen Jahren wird wieder ein Hauptschulzug aufgebaut und die Grundpfeiler für vielseitige europäische Zusammenarbeit mit anderen Schulen gelegt, die heute im Comenius-Projekt der EU integriert sind. Seit 1998 gibt es einen bilingualen, deutsch-italienischen Zug an der Grundschule, mit zusätzlichen, eigens vom italienischen Staat bezahlten muttersprachlichen Lehrerkräften.

Seit 2013 ist die Wolfbuschschule ein Inklusionsschulstandort. Im September 2015 starteten zwei der vier ersten Klassen der Klassenstufe 1 als Ganztagsschulklassen. Die Wolfbuschschule ist eine Ganztagsschule in Wahlform. Gleich im zweiten Jahr der Ganztagsschule bildeten wir aufgrund der Anmeldezahlen Miteinanderklassen. In einer Miteinanderklasse werden sowohl Ganztags- als auch Halbtagskinder gemeinsam unterrichtet. Die jeweils bilinguale deutsch-italienisch Klasse ist immer eine reine Ganztagsklasse, da die Kinder eine eigene Kontingentstundentafel haben.
Im Juli 2020 verabschiedete die Wolfbuschschule die letzten 9. Klässler und ist somit seit September 2020 eine reine Grundschule.

Bilder vergangener Zeiten: